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Mit dem Quant durch die Wand

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Aufnahme einer Kupferoberfläche mit einem Rastertunnelmikroskop, auf der mittels atomarer Manipulation Kupferatome zum UR-Logo angeordnet wurden. © AG Jascha Repp, Universität Regensburg

Mit dem Quant durch die Wand

Aufnahme einer Kupferoberfläche mit einem Rastertunnelmikroskop, auf der mittels atomarer Manipulation Kupferatome zum UR-Logo angeordnet wurden. © AG Jascha Repp, Universität Regensburg

Ein klassisches Teilchen – etwa eine Metallkugel – kann ein Hindernis nicht überwinden, wenn es nicht genügend Energie dafür hat. Auch auf Menschen trifft das zu: Sie könne nicht durch Wände gehen. Anders ist es bei Quantenobjekten: Sie können „tunneln“, also sich jenseits einer Barriere aufhalten, obwohl ihre Energie eigentlich dafür gar nicht ausreicht. Grund ist ihr Wellencharakter: Ihre Aufenthaltswahrscheinlichkeit ist auch außerhalb der Barriere nicht null.

So eine Barriere kann beispielsweise eine Wand sein oder eine Lücke. Dabei gilt: Je höher die Wand und je breiter die Lücke, desto geringer wird die Wahrscheinlichkeit, dass die Quantenteilchen hindurchtunneln können. Diesen Umstand kann man ausnutzen, um Oberflächen mit atomarer Auflösung zu untersuchen: mit einem Rastertunnelmikroskop. Man lässt dazu Elektronen durch die Lücke zwischen der Spitze einer elektrisch leitenden Sonde und der Oberfläche einer Probe durchtunneln. Dieser Strom variiert stark mit dem Abstand der Spitze zur Probe. Anhand des gemessenen Tunnelstroms bekommt man ein atomgenaues Bild der Oberfläche. Mit der sehr fein justierbaren Sondenspitze lassen sich Atome sogar hin- und her verschieben.

Links ist ein vereinfachtes Rastertunnelmikroskop gezeigt: Eine aus Kreisen, die für Atome stehen, zusammengesetzte Spitze bewegt sich über eine aus Kreisen zusammengesetzte Probe. Dazu ein Bild des Stromkreises. Rechts ist eine Illustration bestehend aus zwei Ansichten: Auf der ersten steht ein Löwe links vor einer Hürde, ein Mensch rechts davon. Die zweite Ansicht zeigt den Tunneleffekt: Löwe links, scheinbar die gleiche Barriere, aber rechts rennt der Mensch vor dem Löwen davon.

Vereinfachtes Schema: Beim Rastertunnelmikroskop wird der quantenmechanische Tunneleffekt genutzt, um Probenoberflächen mit einer spitzen Metallsonde abzubilden. © Franziska Bruckmann

Im Labor

Kombiniertes Rastertunnel- und Rasterkraftmikroskop. Es wird in Ultrahochvakuum und bei tiefen Temperaturen (–269°C) betrieben © AG Jascha Repp, Universität Regensburg

Kombiniertes Rastertunnel- und Rasterkraftmikroskop. Es wird in Ultrahochvakuum und bei tiefen Temperaturen (–269°C) betrieben © AG Jascha Repp, Universität Regensburg

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