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Einblick in den Mikrokosmos

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Ein Wissenschaftler arbeitet an ein Transmissionselektronenmikroskop. CC BY 3.0 Health Sciences and Nutrition, CSIRO

Einblick in den Mikrokosmos

Ein Wissenschaftler arbeitet an ein Transmissionselektronenmikroskop. CC BY 3.0 Health Sciences and Nutrition, CSIRO

Viele Dinge, die unseren Alltag beherrschen, sind extrem klein – Nanostrukturen in Mikrochips zum Beispiel. Unter dem Lichtmikroskop kann man sie nur schwer oder gar nicht erkennen. Mit Elektronen hingegen lassen sich auch solche winzigen Strukturen betrachten. Sie sind Quantenobjekte, die sowohl Teilchen- als auch Welleneigenschaften haben. Im Gegensatz zu Lichtwellen sind dies aber Materiewellen, da Elektronen eine endliche, sehr kleine Ruhemasse besitzen (me0= 9,1 x 10-31 kg).

Strahlführung bei einem Transmissionselektronenmikroskop im Beugungsmodus.

Strahlführung bei einem Transmissionselektronenmikroskop im Beugungsmodus, darunter ein aus vielen Punkten bestehendes Beugungsmuster mit der Aufschrift

TEM im Beugungsmodus

Treffen diese Wellen auf Atome, werden sie gebeugt. An jedem Atom entsteht eine neue Materiewelle; diese überlagern sich und bilden charakteristische Interferenzmuster. Aus diesen Mustern kann man die Anordnung der Atome und ihre Abstände in Elementarzellen bestimmen. Einkristalle ergeben Punktmuster, Vielkristalle ergeben Ringe.

Oben ein Punktmuster mit der Aufschrift

Treffen Elektronen auf einen Einkristall (links), dann werden sie gebeugt und ein Punktmuster entsteht. Bei einem Vielkristall (rechts) ergeben sich Ringe.

TEM im Hellfeldmodus

Die Bildentstehung im Hellfeldmodus beruht auf:

Abgelenkte Strahlen werden durch eine Blende abgeschirmt, so dass Elektronenstrahlen von dieser Probenstelle nicht mehr auf dem Schirm auftreffen. Der Hell-/Dunkel-Kontrast entsteht also dadurch, dass nur der Zentralstrahl zur Bildentstehung beiträgt.

Bei hochauflösender Mikroskopie tragen dagegen alle Elektronenstrahlen zur Bildentstehung bei. Das Bild entsteht durch Überlagerung aller Elektronenwellen, wobei der Kontrast durch die gegenseitige Phasenlage der Elektronenwellen bestimmt wird (Phasenkontrast).

Links Strahlführung im Hellfeldmodus, rechts ein Streifen aus vier Aufnahmen einer Goldschicht, wobei das erste eine Maßstabsskala von 30 Mikrometern, das zweite von 2 Mikrometern, das dritte von 100 Nanometern und das vierte von einem Nanometer hat. Auf dem vierten Bild steht

Links: Schema des TEM im Hellfeldmodus. Rechts: Zoom in eine Goldschicht, ausgehend von der Dicke eines menschlichen Haares bis hin zu atomarer Auflösung.

Strukturen, die kleiner sind als 200 Nanometer, lassen sich mit Lichtmikroskopen nicht mehr auflösen. Mit Elektronenmikroskopie kann man noch tiefer in den Mikrokosmos schauen und sogar Atome sehen.
Auf einem nach rechts zeigenden Pfeil ist die Größendimension angezeigt, beginnend bei 100 Pikometern links bis hin zu 1 Mikrometer ganz rechts. Darüber sind Bilder unterschiedlicher Strukturen wie Nanopartikel, Nanodraht etc. gezeigt sowie eine Formel, mit der sich die Wellenlänge der Elektronen berechnen lässt. Bei 200 Nanometern ist ein Strich eingezeichnet mit der Beschriftung

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