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Materialprüfung mit Elektronen

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Die schillernden Farben von Schmetterlingsflügeln haben mit der Struktur ihrer Oberfläche zu tun. In der REM-Aufnahme (Graustufenbild) sind diese Strukturen gut zu erkennen. Schmetterlingsfoto und Materialprobe: Dr. Manfred Oppermann, REM-Bild: Dr. Roland Schmidt, Hitachi High-Tech Europe GmbH

Materialprüfung mit Elektronen


Die schillernden Farben von Schmetterlingsflügeln haben mit der Struktur ihrer Oberfläche zu tun. In der REM-Aufnahme (Graustufenbild) sind diese Strukturen gut zu erkennen. Schmetterlingsfoto und Materialprobe: Dr. Manfred Oppermann, REM-Bild: Dr. Roland Schmidt, Hitachi High-Tech Europe GmbH

In der Rasterelektronenmikroskop-Aufnahme sind rillenförmige Strukturen erkennbar.

Ausschnittsvergrößerung der tropfenförmigen, dunkelgrauen Strukturen aus dem oberen Bild: Durch die Strukturierung bekommen sie ihre Farbe. Diese lässt sich mit dem Rasterelektronenmikroskop detailgenau abbilden.

Ein hochaufgelöstes Bild aufzeichnen und gleichzeitig die chemische Zusammensetzung bestimmen – das geht mit einem Rasterelektronenmikroskop. In Analogie zu einem Brennglas wird ein Elektronenstrahl mithilfe einer magnetischen Linse auf die Probe fokussiert und diese dann Punkt für Punkt, Zeile für Zeile abgescannt. Dabei werden Elektronen aus dem Material herausgeschlagen und detektiert. Man bekommt Aufnahmen, die in einem großen Tiefenbereich gestochen scharf sind. Zusätzlich entsteht beim Auftreffen der Elektronen Energie in Form von Röntgenstrahlung, die parallel detektiert wird und Aufschluss über die Materialeigenschaften gibt. Rasterelektronenmikroskope sind wichtig für die Materialanalyse, die Pharmazie, die Medizin oder die Biologie. Die Technologie wird ständig weiterentwickelt.

Untersuchung von Batteriezellen

Aus drei Aufnahmen zusammengesetztes Bild: Die erste ist eine schwarz-weiß-Aufnahme eines langen, flachen Objekts von 4,3 Millimetern Länge, Beschriftung:

Aufnahme der positiven Elektrode einer Lithiumionen-Batterie mithilfe des TM4000-Rasterelektronenmikroskops. Die Zusammensetzung des Kathodenmaterials ist mitbestimmend für die Leistung. Die Verteilung des Materials lässt sich mithilfe der rückgestreuten Elektronen abbilden (b). Das Röntgenbild verrät etwas über seine chemische Zusammensetzung (c). Bild: Yuki Inagi, Analysis Systems Solution development dept (Beschriftungen ins Deutsche übersetzt)

So funktioniert ein Rasterelektronenmikroskop

Analog zum Brennglas wird der Strahlfleck der Elektronenquelle mit einer magnetischen Linse fokussiert und dann abgerastert. Die „gespiegelten” Elektronen (BSE) lassen ein Bild entstehen.
Schema eines Rasterelektronenmikroskops. Links sind Elektronenquelle, Objektivlinse und Objekt gezeigt. Von dort gehen Pfeile zu einem Röntgendetektor und einem SE/BSE-Detektor. Daneben ist ein Prozessdiagramm gezeigt, mit Beschriftung
Auf drei Kreisen um den Atomkern, die von innen nach außen mit K, L, M gekennzeichnet sind, befinden sich Elektronen. Durch Pfeile wird veranschaulicht, was passiert, wenn ein Elektronenstrahl auf dieses Atom trifft. Beschriftung des einfallenden Pfeils:

Was passiert, wenn der Elektronenstrahl auf Materie trifft? Neben zurückgestreuten Elektronen entsteht am Brennfleck durch die abgebremsten Primärelektronen auch elektromagnetische Strahlung: das kontinuierliche Röntgenspektrum und die für das Atom charakteristischen Röntgenlinien.

Dünnschicht-Proben

Schematische Zeichnung eines Rasterelektronenmikroskops, das auch transmittierte Elektronen detektieren kann. Vom Objekt ausgehend, können auf einem Rückstreudetektor Rückstreuelektronen gemessen werden, mit einem energiedispersiven Röntgendetektor (EDS, EDX) werden Photonen detektiert. Darunter ist ein

Bei dünnen Proben können die Primärelektronen die Probe durchstrahlen. Sie treffen dann auf einen sogenannten Szintillator, wo sie Photonen (Licht) auslösen. Dieses wird im Detektor nachgewiesen. Es entsteht ein Rastertransmissionselektronen-Bild (auf Englisch STEM oder TSEM).

Tischmikroskop

Ein kastenförmiges Tischmikroskop neben einem Bildschirm mit Maus und Tastatur und einem Computer.

Das Tischmikroskop TM4000Plus liefert die von einem REM bekannten, plastischen Oberflächenabbildungen mit bis zu 30.000-facher Vergrößerung. Es ist außerdem ausgestattet mit einem integrierten Röntgendetektor für die Materialanalyse und einem Detektor für transmittierte Elektronen zur Untersuchung von Nanomaterialien und Dünnschnitten (Gewebe, Zellen etc...).

MEHR INFOS

Erklärvideo von Dr. Whatson:

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