5000 Lichtsensoren in einem Kubikkilometer Eis am Südpol. Das wohl ungewöhnlichste und voluminöseste Observatorium der Welt jagt die unscheinbarsten Teilchen des Universums: die Neutrinos. Wie viele hat es schon gesehen?
Das IceCube Neutrinoteleskop ist der weltweit größte Neutrino-Detektor. Zwischen 2004 und 2010 wurden am geografischen Südpol mehr als 5000 lichtsensitive optische Module 1,5 bis 2,5 Kilometer tief in den Gletscher eingelassen. Das Hauptziel des Experimentes ist die Messung hochenergetischer Neutrinos aus unserer Atmosphäre und dem Weltall. In seltenen Kollisionen von Neutrinos mit Atomen im Eis wird Licht erzeugt, das von den optischen Sensoren aufgezeichnet wird. Damit können Richtung und Energie der Neutrinos bestimmt werden. Die meisten gemessenen Neutrinos kommen aus Luftschauern in unserer Atmosphäre, nur wenige stammen aus bisher unbekannten astrophysikalischen Quellen. Es gibt Anzeichen dafür, dass hochenergetische Neutrinos sowohl aus extragalaktischen Quellen als auch aus der Milchstraße zu uns kommen.
Übersicht des IceCube Neutrino Observatoriums. Der Detektor befindet sich 1,5 bis 2,5 Kilometer tief im Gletscher unter dem Südpol. Bild: NSF/IceCube